Sie sind
- eine Pfarrei/Pfarre oder ein Pfarrverband
- ein Orden, oder eine christliche Gemeinschaft
- eine Einrichtung in kirchlicher Trägerschaft
Sie benötigen
- punktuelle oder regelmäßige Unterstützung bei Ihrer Öffentlichkeitsarbeit
- Hilfe bei der Gestaltung von Werbemitteln fürs Internet oder dem Printbereich
Sie schätzen es
- wenn für Ihren Ansprechpartner Kirchen- oder Ordenssprache kein „böhmisches Dorf“ ist
- wenn Ihr Ansprechpartner jenes Maß an Empathie mitbringt, das gewährleistet, Ihre Anliegen oder Botschaften authentisch zu transportieren
Über einen Niedergang, der gar keiner ist.
Die Katholische Kirche befindet sich für viele in einer Dauerkrise. Erschütternde Skandale, Klerus gegen Kirchenvolk, Dogmatiker gegen Reformer … All das und vieles mehr führt dazu, dass viele Menschen die Kirche verlassen haben und verlassen werden. Und dazu, dass sich immer weniger Laien am Gemeindeleben beteiligen wollen. Gut, oft sind das auch nur die vorgeschobene Gründe. Denn nicht selten, so glaube ich, verlässt ein Mensch zuerst Gott und dann die Kirche. Die Skandale müssen dann als Rechtfertigung herhalten. Dennoch. Die Imagewerte sind vernichtend, alles scheint im Schrumpfen. Äußerlich betrachtet schaut das niederschmetternd aus.
Andererseits. Ich glaube fest daran, dass die katholische Kirche – so wie ich es im Glaubensbekenntnis bezeuge – eine heilige Kirche ist. Und wenn das so ist, dann darf ich darauf vertrauen, dass hinter dem vermeintlichen Niedergang etwas viel Größeres – im Sinne von: von größerer Wichtigkeit – steht. Mich beruhigt es, zu wissen, dass der Ausgang nicht offen ist, sondern der Herr den Ausgang schon kennt.
Die Falle eines konditionierten Denkens
Persönlich bin ich leicht geneigt, etwas für schlecht zu halten, wenn Fakten, die auf Zahlen basieren, nicht das hergeben, was ich mir wünsche. Das mag damit zu tun haben, dass ich in einem System aufgewachsen bin, in dem Wachstum über allem steht. Ich rede nicht nur von ökonomischem Wachstum. So halten es zum Beispiel die meisten Menschen für schlecht, wenn man “nur” wenige Freunde hat. Oder. Man darf sich nicht als Sieger bezeichnen, wenn man “nur” Zweiter geworden ist.
Aber das ist menschliche Logik. Und wie begrenzt menschliches Logik ist, hat uns Jesus Christus besonders in der Bergpredigt deutlich vor Augen geführt, in dem er beispielsweise die allgemein geltenden Sichtweisen über Gerechtigkeit auf den Kopf stelle. Sein Leben an sich, in dem sich der Höchste zum Niedrigsten machte, ist allein schon Zeugnis dafür, wie wenig die Wahrheit der Welt im Geistlichen trägt.
Paulus schrieb im ersten Korintherbrief: Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit vor Gott. Daran muss ich denken, wenn ich mich dabei ertappe, über die neuesten Zahlen zu Kirchenaustritten bedrückt zu sein. Klar, ich hab leicht reden. In unserer Pfarrei wird noch wöchentlich Eucharistie gefeiert. Unser Pfarrer findet noch immer Zeit, ein offenes Ohr zu haben. Das Leben in der Pfarrei ist durchaus vital. Doch kein Mensch weiß, wie das in zehn Jahren sein wird.
Im Jetzt handeln und das Morgen in Freude erwarten
Natürlich sollten wir unser Möglichstes tun, möglichst viele Katholiken in der Kirche zu halten und zu einer Teilnahme am Pfarrgemeindeleben zu animieren. Es nicht zu versuchen, ist nicht nur purer Fatalismus sondern grenzt an Unterlassung. Aber ich bin der festen Überzeugung, wir sollten dabei nicht auf „Ergebnisse“ spekulieren. Wenn wir den Erfolg unserer Bemühungen nach Zahlen bewerten, befinden wir uns wieder mitten in der menschlichen Logik. Die Alternative ist: Tun, um des Tuns willen und darauf Vertrauen, dass ein aufrichtiges Bemühen in Gottes Reich immer eine entsprechende Antwort findet.
Der – vermutlich zu Unrecht Luther zugeschriebene – Satz „Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch mein Apfelbäumchen pflanzen“ drückt für mich diese Haltung besonders gut aus. Denn so können wir wie Kinder Gottes sein. Handeln ohne zu berechnen. Das schenkt ein Stück Freiheit in einer vermeintlich bedrückenden Gegenwart.